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Der ungeschlechtliche Staat (Neudenk)

Was genau ein Staat ist, das ist unter Wissenschaftlern umstritten. Halten wir uns also diesbezüglich daran, was Staatsrechtler und das Völkerrecht darunter verstehen. (siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Staat#Mehrdeutigkeit_des_Staatsbegriffs). Danach braucht ein Staat drei Dinge: Ein geografisches Gebiet, Staatsbürger und eine Rechtsordnung der Macht.

Diese Staatsbürger muss er nicht nach Männlein oder Weiblein sortieren. Dafür gibt es im fortschrittichen Mitteleuropa keine Notwendigkeit mehr. Mehr noch: es braucht, ja es darf den Staat gar nicht interessieren, was der einzene Bürger mit seiner Unterwäsche bedeckt.

Wir hier in Mitteleuropa sind längst von der uneingeschränkten Gleichberechtigung aller Bürger überzeugt, und wir haben diese Überzeugung sogar in einen Verfassungsrang erhoben. Das war nicht immer so, und aus dieser vergangenen Zeit stammt die Neugier des Staates nach den intimsten Angelegenheiten seiner Bürger.

Machen wir endlich Schluss mit einem Wissensdrang, der in einer Zeit der Gleichberechtigung aller Geschlechter nichts mehr zu suchen hat. Kein staatliches Handeln, keine rechtliche Entscheidung darf mehr vom Geschlecht eines Bürgers abhängen. Wenn der Bürger sein Geschlecht nicht mehr preisgibt, kann auch niemand mehr Missbrauch mit diesem Wissen treiben.

Folglich sollten wir selbstbewussten Menschen, die sich vom eigenen Verstand und von der Vernunft leiten lassen, folgende Punkte einfordern:

  1. Wenn sich Menschen zu einer verbindlichen, auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft zusammentun wollen, dann gehen Sie, wie bisher auch, zu einem Standesamt und lassen ihren Entschluss beurkunden. Sie gründen ein Konstrukt, das üblicherwise Familie heißt. Es wird nicht festgehalten, zu welchem Geschlecht sich diese Bürger bekennen.

  2. Wenn sich diese "Familie" durch ein Kind oder mehrere Kinder erweitert, so wird auch dieser Vorgang staatlich beurkundet. Nicht festgehalten wird, welches Geschlecht das Kind, beziehungsweise die Kinder haben. Für dieses Kind, beziehungsweise diese Kinder wird lediglich beurkundet, wann und wo es bzw. sie geboren worden ist bzw. sind. Nicht festgehalten wird, welchem Geschlecht es, bzw. sie zugeordnet werden. Ausdrücklich nicht festgehalten wird auch, ob es sich um ein leibliches Kind, bzw. um leibliche Kinder eines der Gemeinschaftsmitglieder handelt, oder ob es bzw. sie adoptiert werden. Durch diese Eintragung als hinzu gekommene Mitglieder der Familie werden die Familiengründer juristisch und mit allen weiteren Folgen zu den Eltern des Kindes bzw. der Kinder.

  3. Es ist nicht notwendig, dass die Gründung einer verbindlichen, auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft, einer Familie, jeweils nur zwei Bürgern, also paarweise vorbehalten sein soll. Auch mehrere Bürger können diesen Entschluss fassen, wobei eine Beschänkung der Zahl nicht notwendig ist.

  4. Wenn ein Bürger in eine bestehende, auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaft, in eine Familie später aufgenommen wird, als zum Zeitpunkt der Gründung, ist lediglich festzuhalten, ob er der Eltern- oder der Kindergeneration zuzurechnen ist.

  5. Für die Steuergesetzgebung wird sich insofern nichts ändern, als festgehalten wird, ob eine Familie Kinder im steuerrelevanten Alter hat oder nicht und wie viele.

  6. Für das Namensrecht braucht sich ebenfalls nichts zu ändern, ebenso nicht für das Familienrecht. Ob eine Änderung im Rentenrecht notwendig ist, wird zu püfen sein. Auch hier sollte es das Ziel sein, die Differenzierung nach Geschlechtern bzw. die Gründe dafür, zu beseitigen.

Einem modernen Staat wäre diese Regelung angemessen. Arbeiten wir also daran, denn die Zukunft wartet darauf, gestaltet zu werden.

Kommentare

Ich halte diese Idee für ausgesprochen gut. Bestimmt wird es noch sehr lange dauern, bis sich solch ein revolutionärer, aber auch vernünftiger Gedanke in unserer Welt durchzusetzen vermag. Schließlich wird unsere Zukunft vorläufig noch von extrem konservativen Leuten bestimmt. Die Idee aber ist nun in der Welt und bestimmt wird sie nicht wieder ganz verschwinden. Danke dafür!