Wieviele "e" hier auch stehen mögen, es bleibt nur quer. Etwas Besseres wird nicht daraus. Aber der Reihe nach: Unter einem Schreiben einer Grünen-Abgeordneten an einen Freund stand "Frauen- und Queerpolitik". Auf seine Nachfrage, was das denn bedeute, erfuhr er, dass der Begriff "queer" von Menschen verwendet werde, die "sich als nicht heterosexuell/von der Norm abweichend bezeichnen wollen".
Nun gut, in meinem Denken und Tun von der "Norm" abweichen, das mache ich auch fast jeden Tag, und mit mir jeder selbstständig denkende Mensch wohl auch. Was aber hat das mit Sex zu tun? Mehr aber noch: was hat Sex mit Politik zu tun?
Laut Wikipedia ist "Politik" die "Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens durch verbindliche Entscheidungen". Und Sex? Das ist doch, mit allem was dazu gehört, Privatsache. Oder? Warum also kümmert sich die Politik um den Sex der Bürger? Als Beleg für die angebliche Notwendigkeit wird dann "Familienpolitk" genannt.
OK! Menschen, die sich zu einer aDa-Verbindung (aDa = auf Dauer angelegt, siehe unsere Rubrik) zusammentun, haben besondere Erwartungen an den Staat, soweit es um Steuern, Wohnungen und das eine oder andere noch geht. Warum aber werden Menschen, die sich verbindlich zusammentun wollen, überhaupt nach Ihrer sexuellen Neigung gefragt? Warum fragt man dann nicht gleich auch nach deren Fortpflanzungswilligkeit und -fähigkeit? Warum nicht auch nach ihren Sexualpraktiken? Warum, wenn Menschen verbindliche, auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaften bilden wollen, dann nur zu zweit?
Der Gemeinschaft aus mehreren Menschen gibt man eigens einen besonderen Namen: "Familie". Warum aber ist diese "Familie" keine juristische Person, wie z.B. ein Verein oder eine Genossenschaft auch?
Fragen über Fragen. Die würden sich alle nicht stellen, wenn sich Politik aus dem Sexualleben der Bürger heraus halten würde.
Als heterosexuelle Frau interessiert mich nicht, welche Neigungen andere Frauen haben. Warum auch? Ob ein Mann schwul ist, ist für mich nur dann von Interesse, wenn ich mir Sex mit ihm wünschen oder vorstellen könnte. Deren Zahl aber ist - gemessen an der sich männlich kleidenden oder barttragenden Gesamtbevölkerung – verschwindend klein.
Politik sollte dafür sorgen und sich damit zufrieden geben, meine ich, dass die Leute ihre Genitalien nicht öffentlich zeigen und nur zu Hause damit herum spielen; gleiches sollte sie übrigens nicht nur für die Genitalien, sondern auch für die Religionen durchsetzen. (Um mich nicht mit fremden Federn zu schmücken gebe ich zu, dass das letztere Bonmot nicht von mir stammt, sondern von Nessi Tausendschön).
- Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder (kostenlos) Registrieren.